Ghetto Justice – Easy Living & Exzess Review

Wer hier ein 08/15-Review einer 08/15-Hardcore-Band erwartet, soll sich, um es im Ghetto Justice-Stil zu sagen, ma verfazken, eh! Ganz ehrlich.

Hört euch einfach die Platte an. Jeden Song in seinen Teilen zu zerpflücken, in ein lyrisches Meisterwerk mit weltbewegenden, brachialen, Standard-Floskeln zu verwandeln, ist nicht nur eine Beleidigung der Review-Kultur, sondern auch für „Easy Living & Exzess„. Und wo wir grade dabei sind: Schau dir das Video zu „Tor zur Hölle“ an. Das tut weh. Ist aber irgendwie geil.

Ghetto Justice
Ghetto Justice

Am 02. Mai 2018 startete die Preorder für Ghetto Justice neustes Album „Easy Living & Exzess„. Das Release läuft über das wohl einzige Label, das die Berliner verpackt: Die Ruhrpott-Jungs von Injustice Records.

Easy Living & Exzess – der Name steht für sich. Der Einstieg ist wie das Schlange stehen vor der Club-Tür. Irgendwie scheiße, aber es gibt viel zu sehen. Was in dem Laden passiert, ahnt man hier nicht, bekommt aber einen guten Eindruck auf das was kommt. Das Leben ist eine Party, in Berlin wohl mehr als sonst wo. Ghetto Justice sind wie eine Party. Vielleicht auch wie ein Unfall – man will wirklich nicht hingucken, aber anders geht’s auch nicht.

Das neuste Video ist die erste Singleauskopplung („Tor zur Hölle„) und, was soll ich sagen, ekelhaft. In jeder Hinsicht. Vulgär ist an dieser Stelle vielleicht noch zu nett. Darauf ist man nicht vorbereitet. „Tor zur Hölle“ erinnert an Matias Faldbakkens „The Cocka Hola Company„, nur in Bildern. Was bleibt, ist ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, ein kleines Schmunzeln auf den Lippen und ein insgesamt berauschendes Gefühl.

Easy Living & Exzess ist ein Lebensstil, verpackt in Hardcore und Rap, in Ton und Bildern, in ausschliesslich deutschen Texten (versteht dann auch jeder), von fünf Berliner Jungs für dich, für die Welt. 12 Songs, 27 Minuten Punchlines für auffe Fresse und ein Gefühl, das du so sicher nicht kennst.

Easy Living & Exzess ist nichts für jeden Geschmack. Wahrscheinlich nicht dein Geschmack. Aber eine rundum starke Platte, bei der man mal schlucken (ehhh), mal schmunzeln muss. In Zeiten in denen Hardcore (ehhhhh) einen starken Wandel geht, ist Easy Living & Exzess vielleicht genau das richtige, um für ein bisschen frischen Wind und neue Provokation zu sorgen.

Ghetto Justice erfinden Hardcore, Rap oder Trance (Gibt’s hier natürlich auch. Berlin, Junge!) musikalisch nicht neu, vereinen aber alles gekonnt auf einer letztlich guten Platte – deren Attitüde, trotz Sarkasmus, Spaß und Ironie, wirklich wichtig ist.

TracklistGhetto Justice - Easy Living & Exzess Cover

01. Intro
02. One Love
03. Tor zur Hölle
04. Cooler Rocker
05. Traveling
06. Feels Ultras
07. Skit
08. Idylle
09. Krampf
10. Pickup
11. Palaber
12. Outro

Für weitere Informationen checkt:

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