Pallass – Devotion Of Souls Review

Pallass aus Frankreich haben in ihrer dreijährigen Bandgeschichte schon einiges auf dem Kerbholz. Nach ihrer Gründung 2013 in der Stadt des Rotweins konnten Pallass relativ zügig nach einer Demo einen Deal bei BDHW Records landen. Es folgte die Veröffentlichung des Debut Albums „Erase Your Misery“ und eine Europa-Tour mit Warhound.

Pallass
Pallass

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich von genannten Debut-Album kaum bis gar nichts gehört habe und Pallass bei mir nie über den Status „und noch eine Moshband“ hinweg gekommen sind. Wieder ereilt mich die häufig gestellt Frage: Tue ich der Band unrecht? Und wieder bietet sich ein neues Release an, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Nachdem der alte Sänger ausgestiegen und durch Stu von No Second Chance ersetzt worden ist, steht nun die neue sechs Song EP „Devotion Of Souls“ in den Startlöchern, welche ebenfalls wieder via BDHW Records erscheinen wird.

Zu mindestens an der Front scheint man sich weiterhin einig zu sein und die Erfolgsstory kann fortgesetzt werden. Im Moment sind Pallass sogar auf Asien-Tour, ein in den letzten Jahren sehr attraktives Reiseziel für europäische Bands.

Die Platte startet düsterer, als ich es erwartet hätte. Hier dominiert offensichtlich nicht stumpfer Mosh-Sound, sondern teilweise sehr diffuse Gitarren, die zeitweise sogar Black Metal Anleihen mit sich bringen. Das überrascht mich im positiven Sinne, jedoch hält diese Atmosphäre nicht ewig. Schon bald setzt sich dann doch der sehr downtempo-lastige Metalsound durch. Die Mischung aus düsteren Metal und stumpfen Mosh erinnert mich an die letzte Reduction Platte, die eine ähnliche Schiene bedienen.

Der Gesang geht mir bedingt gut rein, das ist technisch und von der Qualität her schon gut, aber das ist einfach nicht so meine favorisierte Art zu Singen. Bei Song Nummer Zwei mit dem Titel „Cursed From Birth“ setzt ein The Setup Feature ein, was mir direkt deutlich besser gefällt. Diese Art von Gesang auf diese Art von Musik und ich wäre durchweg glücklich.

Die folgenden Songs gehen etwas an mir vorbei, es ist generell alles sehr langsam und hart, es wird häufig Spannung aufgebaut, welche sich in einen noch langsameren Moshpart entläd. Das klingt nun negativer als das gemeint ist, mich kickt sowas einfach nicht mehr so irre, aber handwerklich ist das definitiv sauber produziert.

Es folgt mit „Angeli Cruentatur“ ist ein ziemlich cooles Skit, das erneut den düsteren Flavour des Intros aufgreift.  „Regret“ startet auch erneut sehr metallisch und verspielt, verliert für mich aber wieder diesen Hauch, sobald die Vocals einsetzen. Ich fürchte ich werde damit einfach nicht warm, obwohl der Song rein musikalisch viel Abwechslung, Härte und auch Groove liefert. Allerdings muss ich dazu sagen: die Vocals von Stu sind eindeutig besser als die des Vorgängers, wie mir ein kurzer Ausflug in „Erase Your Misery“ verraten konnte.

Gemini’s Curse“ leitet zum einen das zweite und letzte Feature der Platte in Form von No Zodiac ein und bildet den Abschluss der EP. Hier wird es gerade zu Beginn doch überraschend melodisch, was eine angenehme Abwechslung ist im Vergleich zu den anderen Songs. Dann ballert Connor rein und liefert die gewohnte Härte. Da mir leider auch Gerado bei No Zodiac deutlich besser gefielt, kann mich auch das nicht mehr unbedingt überzeugen.

Dafür begeistert mich das Cover/Artwork der Platte, das ist innovativ und optisch richtig geil umgesetzt.

Was kann ich zum Abschluss sagen? Fans von harten Mosh, metallischen Gitarren und dem Gesang von Stu werden hier auf keinen Fall enttäuscht. Die Produktion ist absolut on point, die Songs abwechslungsreich, teilweise atmosphärisch und vor allem: langsam und hart. Für mich war das nun nicht zwingend etwas, aber ich erkenne doch eine gewisse Qualität und prophezeie dem Release auf jeden Fall Anklang bei seiner Zielgruppe.

TracklistePallass - Devotion Of Souls Cover

01. Incipere
02. Cursed from Birth
03. Devil’s Tongue
04. Angeli Cruentatur
05. Regret
06. Gemini’s Curse

Für weitere Informationen checkt:

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