Soulground x Tides Denied – Split Review

Leider doch deutlich verspätet befassen wir uns heute erneut mit einem Werk aus dem Hause Backbite Records. Aber halt – nicht nur dieses kleine Label aus Karlsruhe hat hier seine Finger im Spiel, sondern auch das bekannte deutsche Label Powertrip Records ist an diesem Release gleichermaßen beteiligt, denn Soulground befinden sich im Spielkader des Leipziger Labels. Backbite wiederum bringt die Jungs von Tides Denied mit an den Tisch und schon haben wir alle Zutaten beisammen, welche eine spannende und abwechslungsreiche Split versprechen.

Soulground
Soulground

Zuerst fällt auf, dass das Artwork auf jeden Fall kreativ und ungewohnt abstrakt daherkommt. Jede Band bekommt scheinbar eine Farbe zugewiesen, welche sich in verschiedensten und abstrakten Formen wiederfindet. M. C. Escher lässt grüßen. Die Qualität der Pappe ist ordentlich und generell ist der Ersteindruck sehr positiv.

Soulground eröffnen die LP auf Seite A mit „All Falls Down„, welches für mich unerwartet schleppend und hart daher kommt. Soulground sind mir nur marginal ein Begriff und ich persönlich bin eher hellhörig beim Namen Tides Denied geworden. Aber das klingt doch unerwartet korrekt. Bisschen Intro hier, bisschen Groove da und dann wälzt sich das Intro nach einer kurzen Ansage langsam Richtung Track Nummer Zwei.

Flickering Void“ macht ungefähr in dem Spirit weiter und das macht Spaß. Der Sound sitzt und knallt, die Songs klingen nicht nach 0815 Einheitsbrei und generell ist das alles überraschend fresh, auch wenn mir persönlich der Song mit einer Laufzeit von 04:24 schon etwas zu lang ist.  „Rush“ beendet Seite A und damit das Schaffen von Soulground auf dieser LP und überschreitet zu meiner Freude die Drei-Minuten-Marke nicht. Ich bin angetan von dem Sound der Jungs und würde das doch sehr gerne nochmal mit offenen Ohren live hören. Für Fans von Groove, Mosh und Riffs ist das sicherlich genau das Richtige.

Tides Denied
Tides Denied

Wir wechseln auf Seite B und bereiten uns mental auf etwas mehr Punk-Attitüde vor, denn jetzt sind Tides Denied an der Reihe. „Erase The Seeds“ legt los und erinnert mich angenehm an On The Run, gepaart mit etwas Youth Crew Vibe. Der Sound ist deutlich unterschiedlich zu der A-Seite, sowohl von der Art der Musik, als auch vom Klangbild. Alles klingt weniger düster und schwer. Als dann am Ende des Songs kurz gesungen wird, bleib ich jedoch etwas verwirrt zurück. Scheinbar wollen auch Tides Denied auf ihrer Seite mit Abwechslung und Experimenten punkten. Im Vergleich zum Vorgängerwerk „Remedy“ klingt das hier deutlich aufgeräumter und weniger wirr.

Die anderen beiden Songs „G.T.F.O“ und „Pursue No Plan“ passen vom Sound in das Muster vom ersten Song und gefallen mir sehr gut. Die Laufzeit ist geringer als die von der A-Seite, dennoch kickt mich der Kram noch ein bisschen mehr als die Titel von Soulground. Bei „Pursue No Plan“ wird dann auch erneut zu mindestens sehr melodisch geschrieen, womit dieser rote Faden weiter verfolgt wird. Zusätzlich gibt es ein wunderschönes Feature von Steve, welcher sonst bei Seconds Of Peace, mit denen Tides Denied auch schon zusammen auf Tour waren, ins Mikrofon brüllt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass das Release an sich schon ein spannendes Ding ist, einfach weil zwei coole Labels mit zwei coolen Bands zusammenarbeiten, die sich auf den ersten Blick gar nicht so ähnlich sind, aber dann doch wunderbar harmonieren. Aufmachung, Optik und Inhalt wissen zu überzeugen und so bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Hört rein und wenn’s euch gefällt kauft euch das Release. Ihr unterstützt direkt vier Parteien damit, die das sicherlich allesamt verdient haben.

Wir haben übrigens auch noch ein Interview mit Tides Denied in den Startlöchern, was Sascha mit den Jungs auf dem diesjährigen Steel City Fest geführt hat. Schätzungsweise erscheint das 2049, warten lohnt sich aber an dieser Stelle sicherlich.

TracklisteSoulground x Tides Denied Split Cover

Seite A (Soulground)

01. All Falls Down (Intro)
02. Flickering Void
03. Rush

Seite B (Tides Denied)

04. Erase The Seeds
05. G.T.F.O
06. Pursue No Plan (feat. Steve Seconds Of Peace)

Für weitere Informationen checkt:

http://backbiterecords.bandcamp.com/album/tides-denied-split-w-soulground-2016-bbr-012

http://powertriprecords.bandcamp.com/album/soulground-split-with-tides-denied

http://www.facebook.com/soulgroundhc

http://www.facebook.com/TidesDenied